HIPPOLYTE ET ARICIE, Tragédie en musique in fünf Akten (1757)
HIPPOLYTE ET ARICIE
TRAGÉDIE EN MUSIQUE IN FÜNF AKTEN (1757)
MUSIK VON
Jean-Philippe Rameau
TEXT VON
Simon-Joseph Pellegrin
Götter und Menschen – die Begegnung der Ewigen mit den Sterblichen ist oft spannungsreich und wenig vorsehbar. Die beiden Paare in Rameaus Tragédie lyrique – Hippolyte und Aricie, Thésée und Phèdre – erfahren die Macht der Götter am eigenen Leib, durch das Eingreifen von Diana, Jupiter, Pluto und Neptun. Zugleich brechen permanent seelische Regungen aus ihnen hervor, kaum beherrschbare Emotionen, gegen die alle Vernunft nichts auszurichten vermag. Verbotene Leidenschaften lodern auf, und die Liebe sucht sich ihren Weg nach ganz eigenen Gesetzen.
Idylle, Geheimnis und Schrecken walten in gleichem Maße, im Wald, am Meer oder in der Unterwelt. Farbenreich und voller Kontraste ist Rameaus Musik, mit einer Vielzahl an Klängen, Formen und Ausdrucksmomenten. Tiefer Ernst paart sich mit leichtfüßigem Entertainment, lyrische Innerlichkeit mit dramatischen Zuspitzungen – ein Kosmos tut sich auf, der den Schatz der griechischen Mythen ebenso offenbart wie den Zauber des französischen Barock.