Monteverdi: L’incoronazione di Poppea

Wann

Sa, 26.11.2022    
19:00 - 21:30

Wo

Staatsoper unter den Linden
Unter den Linden 7, Berlin (Mitte), 10117

L’incoronazione di Poppea

Opera musicale in einem Prolog und drei Akten (1642)

Musik von

Claudio Monteverdi

Text von

Giovanni Francesco Busenello

Für seine letzte Oper griff Claudio Monteverdi 1642 erstmals auf einen Stoff mit historisch belegten Figuren zurück und schuf damit die erste »Sex-and-Crime-Story« der Operngeschichte. Wie ein Politthriller erzählt das frühbarocke Meisterwerk von Macht und Liebesleidenschaft sowie von ihren Missbrauchsmöglichkeiten.

Poppea Sabina, die schönste Frau Roms, will nichts Geringeres als die Kaiserin an der Seite von Kaiser Nerone werden. So wendet sie all ihre Verführungskraft dazu auf, Nerone zur Verstoßung seiner Ehefrau Ottavia zu überreden. Als der kaiserliche Philosoph Seneca sich dem entgegenstellt, muss er dafür mit dem Tod bezahlen. Ottavia stiftet derweil den von Poppea verschmähten und betrogenen Ottone dazu an, die machthungrige Nebenbuhlerin zu ermorden. Der Anschlag kann jedoch vereitelt werden: Ottavia wird verstoßen und Poppea ist am Ziel ihrer Pläne, Wünsche und Träume.
Monteverdi und sein Librettist Busenello demonstrieren am Ende ihrer Oper ihre durchaus bittere Weltsicht: Keiner ihrer Akteure ist frei von Makel. Letztlich lassen die Autoren diejenigen triumphieren, die am skrupellosesten handeln. Monteverdi gelingt dabei das Kunststück, seine teils karikaturhaft gezeichneten, klanglich sehr differenziert charakterisierten Figuren zwar gelegentlich humorvoll bloßzustellen, andererseits aber auch immer wieder Empathie für sie zu erzeugen. Äußerst expressiv, mit sinnlichen Melodien und kühnen Harmonien verführt seine verblüffend avantgardistische Musik dazu, mit den Ehebrechern mitzufiebern – trotz ihres skandalösen Verhaltens.

Unter den Linden 7
10117 Berlin

Deutschland

Mitwirkende

Carlo Vistoli Nerone
Natalia Skrycka Ottavia
Slávka Zámečníková Poppea
Bejun Mehta Ottone
Grigory Shkarupa Seneca
Evelin Novak Drusilla
Adam Kutny Liberto, Lucano
Johan Krogius Erster Soldat, Konsul
Florian Hoffmann Zweiter Soldat
Friedrich Hamel Tribun
Regina Koncz Valletto, Amore
Victoria Randem Damigella, Fortuna
Jochen Kowalski Nutrice
Thomas Walker Arnalta
Solist des Kinderchors Virtù
Jean-Christophe Spinosi Dirigent
Eva-Maria Höckmayr Inszenierung
Jens Kilian Bühnenbild
Julia Rösler Kostüme
Olaf Freese, Irene Selka Licht

Im Rahmen der Barocktage 2022