SOUNDING COLLECTIONS in der Staatsbibliothek: Klänge der Alten und Neuen Welt
Der 1477 geborene Nürnberger Patriziersohn Martin Behaim sollte seiner Vaterstadt schon bald internationalen Ruhm bescheren. Nach einer Tuchhändlerlehre in Flandern begab er sich nach Lissabon, wo er mit Christoph Kolumbus bekannt wurde und seine wahre Bestimmung entdeckte: die Astronomie und Kartographie. König Johann von Portugal beauftragte Behaim 1483 mit der Anfertigung eines Astrolabiums, schlug ihn nach einer erfolgreichen Entdeckungsfahrt nach Afrika 1485 sogar zum Ritter. 1491 kehrte der Astronom nach Nürnberg zurück, wo er gemeinsam mit dem Maler Georg Albrecht Glockenthon seinen berühmten Globus (Martin Behaims Erdapfel) erschuf.
Konzert und Kommentar beleuchten anhand der Kartographie verschiedene Blicke auf die Welt und setzen den Wissensststand des 16. Jahrhunderts in Beziehung zur Musik der Zeit.
Wolfgang Crom erläutert ausgesuchte Karten und Globen der frühen Neuzeit, die im Kartenlesesaal und dem Humboldtsaal der Staatsbibliothek auch im Original besichtigt werden können:
„Durch die Entdeckung der Neuen Welt reichten die bisherigen Entwürfe für die kartographische Abbildung der vergrößerten Erde nicht mehr aus. Ausgehend von den Projektionen, die auf Ptolemaios zurückgehen, wurden in den ersten Dekaden des 16. Jahrhunderts zahlreiche Versuche zur Darstellung der vergrößerten Erde ausprobiert. Gleichzeitig experimentierten die frühen Kosmographen mit den neuen Drucktechniken und schufen die Grundlagen für „moderne“ Regionalkarten, Stadtansichten oder Seekarten.“ (Wolfgang Crom)