Netzwerken – Reflektieren – Handeln: Rückblick auf das Netzwerktreffen der Freien Musikszene

Am 13. und 14. Oktober 2025 kamen in Berlin die Akteur:innen der Freien Musikszene zusammen: Unter dem Dach von FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland und gemeinsam mit der Deutschen Jazzunion, PRO MUSIK – Verband freier Musikschaffender sowie der Vereinigung Alte Musik Berlin fand im bUm Berlin das zweitägige Netzwerktreffen Freie Musikszene 2025 statt.

Die VAM Berlin hat im Zuge ihrer langjährigen engen Vernetzung mit den anderen Musik-Verbänden das Zusammenkommen aktiv unterstützt und mitgestaltet – in dem Bewusstsein, dass das Genre Alte Musik mit denselben strukturellen Herausforderungen konfrontiert ist wie alle anderen Bereiche der Freien Musikszene. Das Netzwerktreffen ist ein wichtiges Signal: Wir setzen auf Austausch, Zusammenhalt und gemeinsame Strategien. Verbände, Ensembles und Musiker:innen stehen gemeinsam dafür ein, dass die Arbeitsbedingungen dem hohen Niveau der Szene entsprechen und die künstlerische Leistung die Wertschätzung erfährt, die sie verdient.

(C) Eva Radünzel

Austausch, Workshops, Neue Impulse

Das Programm spannte den Bogen von kulturpolitischen Impulsen über hochkarätig besetzte Panel-Diskussionen bis hin zu konkreten Weiterbildungsangeboten. So waren unter anderem Themen wie Klassismus in der freien Musikszene, aber auch Geld und mentale Gesundheit oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie Teil der Fachgespräche und Workshops.

Mit dabei war auch Ella Rohwer (PRO MUSIK), in deren Workshop-Sessions es ganz konkret um Honorargestaltung und Verhandlungsstrategien ging — ein Thema, das in der Alten Musik ebenso drängt wie im übrigen Spektrum der Freien Szene.

(C) Eva Radünzel

Rohwer führte praxisnah durch das Verhandlungs-1×1: Wie kalkuliert man angemessene Honorare? Wie verhandelt man souverän mit Auftraggeber:innen und Veranstalter:innen? Wie macht man die eigene Leistung sichtbar und setzt professionelle Standards? Diese Fragen sind insbesondere auch für Ensembles der Alten Musik relevant, die oft mit begrenzten Budgets, aber hohen professionellen Ansprüchen arbeiten.

Im November wird Ella Rohwer ihr Wissen auch in der Honoraruntergrenzen-Werkstatt der VAM weitergeben – ein Format, das wir mit Blick auf die Etablierung verlässlicher Mindesthonorare für freie Musikschaffende in der Alten Musik veranstalten. Mehr Informationen dazu findet ihr in den nächsten Tagen auf allen üblichen VAM-Kanälen.

Ausblick

Für uns als VAM Berlin war das Netzwerktreffen ein gelungener und unerlässlicher Schritt nach vorn: Wir haben neue Kontakte geknüpft, Synergien mit anderen Genres der Freien Musikszene stärken können und wichtige Impulse erhalten, die wir nun in die Praxis überführen wollen.

Ein herzlicher Dank geht an FREO, Jazzunion und Pro Musik sowie die über 100 Teilnehmer:innen und Referent:innen, die zu diesem motivierenden und aufschlussreichen Netzwerktreffen beigetragen haben. Wir freuen uns auf die kommenden Schritte und die gemeinsame Gestaltung einer gerechteren, stärkeren Freien Musikszene.

(C) Eva Radünzel