Die Tasteninstrumente in der Wilhelmsaue

Wir waren im Auftrag der Kulturraum Berlin gGmbH unterwegs und haben zwei Tasteninstrumente für den großen Proberaum in der Wilhelmsaue abgeholt. Von Berlin ging es auf eine zweitägige Reise nach München und in ein winziges bayrisches Dorf, um dort die für die Alte Musik dringend benötigten Tasteninstrumente Cembalo und Orgel abzuholen.

Seit Ende letzten Jahres ist der Proberaum an der Wilhelmsaue Teil des „Kultur Räume Studio“-Programms. Da es bisher nur wenige geeignete Räume für die Alte Musik gibt, soll der 300qm große Raum besonders auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten werden. Das heißt vor allem auch, dass für eine entsprechende Ausstattung gesorgt wird. Da die Alte Musik bisher keinerlei Instrumente hatte und mit der Standard Ausstattung wie dem moderne Flügel nicht arbeiten kann, durften wir, in kollegialer Absprache mit den im DACH Musik zusammengeschlossenen Verbänden (IG Jazz, INM, ZMB und VAM Berlin), mit dem Budget für die Grundausstattung der Proberäume die für die Alte Musik notwendigen Tasteninstrumente Orgel und Cembalo anschaffen.

Daraufhin wurden wir von der Kulturräume Berlin gGmbH damit beauftragt nach geeigneten Tasteninstrumenten zu suchen. Diese Aufgabe hat größtenteils unser Vorstandsmitglied und Tastenspieler Torsten Übelhör übernommen. Nach längerer Recherche und Besichtigung der Instrumente fiel die Wahl schlussendlich auf ein Cembalo aus der Manufaktur Sassmann und eine Orgel aus der Werkstatt von Daniel Prib.

 

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Das Cembalo stammt von einem Kirchenmusiker aus München und hat uns mit einem Klang überzeugt, der voll und klangschön ist, mit guten Bässen und einem ungewöhnlich langen Ton. Von einem Manufaktur-Instrument ist ein solcher Klang nicht unbedingt zu erwarten. Mit dem Cembalo kann ein großer Teil des barocken Kernrepertoirs abgedeckt werden und mittelfristig wollen wir das Instrument von einem Cembalobauer durchsehen lassen, um eine eventuelle Transposition auf 392 Hz einbauen zu lassen. Langfristig wäre ein weiteres Cembalo für das frühere Repertoire und den entsprechenden Stimmungen 440/465 wünschenswert und kann hoffentlich in Absprache mit dem DACH Musik und der Kulturraum Berlin gGmbH angeschafft werden.

Die Orgel kommt aus einem kleinen Dorf zwischen Augsburg und Nürnberg. Das Instrument wurde bisher nur für eine Aufnahme genutzt und ist dementsprechend so gut wie neu. Der Klang der Orgel ist, trotz des Sisal-Teppichs in der Wilhelmsaue, erfreulich voll und von 392 bis 465 können sämtliche Stimmungen gespielt werden. Die Pfeifen der Orgel sind größtenteils gut erreichbar, mittelfristig sollen sie noch beschriftet werden.

Gerne möchten wir euch auch nochmal dazu einladen den Raum zu buchen und sich dafür zu registrieren.

Hier geht es zur Registrierung.

Cembalo

  • aus der Manufaktur Sassmann 1995 nach Zell
  • ein Manual mit 2 x 8’ und Lautenzug
  • 415 / 440
  • vor kürzerem neu bekielt und intoniert

Orgel

  • aus der Werkstatt von Daniel Prib 2018
  • Holzgedackt 8’ und 4’
  • 392 / 415 / (430) / 440 / 465
  • kreative Erweiterung von Junghänel-Plänen zu einer 8’ & 4’-Truhenorgel